Dietrich von Hohenfels
Dietrich von Hohenfels war ein berüchtigter Raubritter und Burgvogt von Burg Reichenstein am Mittelrhein. Sein Geist spukt nachts durch die Mauern der Spukburg bei Hamm.
Als Philipp von Hohenfels 1277 starb, erbte sein drittgeborener Sohn Dietrich Burg Reichenstein und herrschte, wie schon sein Vater, mit eiserner Hand. Dietrichs Raubritterbande misshandelte die Untertanen, raubte deren Frauen, überfiel friedliche Händler und wehrlose Wanderer. Diesem Treiben wollte König Rudolf von Habsburg ein Ende bereiten und so ließ er die Burg samt der benachbarten Raubritterburgen Sooneck und Heimburg 1282 belagern, bis deren Burgmannschaften ausgehungert aufgaben. Dietrich gelang mit seiner Gemahlin Agnes die Flucht, doch seine Ritter wurden am Rhein gehängt.
Dietrich wurde durch dieses Ereignis zum Gejagten. Er hielt sich an wechselnden Orten versteckt, aber einige seiner einstigen Untertanen spürten ihn auf und töteten ihn und sein Weib in seinem Versteck, das heute als Spukburg bekannt ist. Denn die Seelen von Dietrich und Agnes fanden auch im Tod keine Ruhe und führen ihr unbotmäßiges Tun als Geisterritter fort.
Schon zu Lebzeiten war Dietrich von Selbstzweifeln geplagt, die sich in seinem Dasein als Geist noch verstärkt haben. Er sieht sich im Schatten seines Vaters, der ein rücksichtsloser Raubritter war und durch Intrigen und Dreistigkeit zu Geld und Einfluss gekommen war. Es fällt Dietrich außerordentlich schwer Entscheidungen zu treffen. Als er noch Burggraf war, führte Agnes die Geschäfte praktisch alleine und sie verstand es, Schaden abzuwenden, wenn sie Dietrich wieder einmal in Schwierigkeiten gebracht hatte.